Blei eignet sich als Legierungselement, wenn es in der geringen Menge von maximal 0,5% zulegiert wird. Bei diesem Gehalt verbessert Blei die Zerspanbarkeit und wird hauptsächlich bei Automatenstählen eingesetzt. Durch die Bleizugabe erhöht sich die Prozesssicherheit und es bilden sich kürzere Späne. Dadurch wird die Qualität der Schnittflächen verbessert.
Trotz der niedrigen Mohshärte von 1,5 und des niedrigen Schmelzpunkts von rund 328°C beeinflusst Blei andere mechanische Eigenschaften von Stahl nicht.
Richtlinie zur verbotenen Verwendung von Blei, Quecksilber, Kadmium und sechswertigem Chrom
Im Jahr 2005 wurde aufgrund der gesundheitsgefährdenden Wirkung die Verwendung der oben genannten Elemente neu bewertet.
Dabei wurde auch Blei als Legierungselement in der EU sehr stark eingeschränkt und auf 0,1 Gewichtsprozent limitiert. Es gibt nur wenige Ausnahmen, bei denen der Grenzwert überschritten werden darf. Diese Werkstoffe sind vom Verbot ausgenommen, solange ein höherer Bleigehalt unvermeidbar ist. Durch intensive Materialforschung wurden mittlerweile Fortschritte in der Herstellung von bleifreien Stähle gemacht, die trotzdem ein sehr gutes Zerspanverhalten aufzeigen.
In gelieferter Form stellt mit Blei legierter Stahl kein Gesundheitsrisiko dar, da das Element im Stahl fest gebunden ist und weder eingeatmet, verschluckt oder über die Haut aufgenommen werden kann. Bei der Verarbeitung sind geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen, um Gesundheitsgefahren abzuwenden.
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