Verschleißfester Stahl
Stahl ist ein ausgesprochen widerstandsfähiges Material, relativ leicht und kann sehr gut verarbeitet werden. Stahl hat leider auch, wie jedes andere Material, auch Schwachstellen. Stahlprodukte können aufgrund mechanischer Beanspruchung, Kraftwirkung oder chemische Prozesse mit der Zeit verschleißen.
Verschleiß und wie man ihn reduziert
Die Art und Weise, wie Sie dieser Verschleißerscheinung entgegenwirken, kann sehr unterschiedlich sein und wird weitgehend davon abhängen, wodurch der Verschleiß ausgelöst wird. Dem Verschleiß kann z.B. durch Beschichtungsmaterialien entgegengewirkt werden. Zum Beispiel hat die Karosserie eines Pickup-Trucks viel zu ertragen. Eine Polyurethan-Beschichtung verhindert vorzeitigen oder übermäßigen Verschleiß.
In einem Automotor verwenden wir Ölschmierung gegen Verschleiß. Stahlgegenstände, die einem Verschleiß unterliegen, bei dem eine Schmierung nicht möglich ist, können auch mit einer Oberfläche aus verschleißfesten Stahlplatten versehen werden. Dadurch kann die Konstruktion aus einem relativ billigen Baustahl hergestellt werden, und nur der Teil, der dem Verschleiß unterliegt, wird mit einer verschleißfesten Verblendung versehen.
Verschleiß
Die häufigsten Formen der Abnutzung bei Blechen
Abrasiver Verschleiß
Dieser Verschleiß wird durch den Kontakt zwischen dem Material und einer weicheren Oberfläche verursacht. Durch Reibung, Stoßeinwirkung, oder Vibration werden Partikel aus der Stahloberfläche abgeschabt, was zu einer Verringerung der Materialstärke führt. Diese Verschleißart trifft vor allem Unternehmen, die Sand- Kies- und andere Schüttgüter fördern.
Diese Form des Verschleißes kann im Allgemeinen durch Beschichtung der weichen Oberfläche oder durch Verwendung eines Materials mit einer höheren Härte als das zu bearbeitende Material vermindert werden.
Ermüdung
Wiederholtes abwechselndes Rollen, Stoßen, oszillierende oder fließende Bewegungen verursachen eine Schwächung oder Vertiefungen in der Oberfläche, die zu Rissen oder Brüchen führen können.
Diese Risse und Grübchen können auch zu Lochfraßkorrosion führen. Dem Widerstand gegen diese Form des Verschleißes kann durch die Verwendung der richtigen verschleißfesten Werkstoffe, möglichst in Kombination mit dem richtigen Schmiermittel, entgegengewirkt werden.
Was ist verschleißfester Stahl?
Um Stahl widerstandsfähiger gegen Verschleiß zu machen, kann er durch die Zugabe von Legierungselementen gehärtet werden. Verschleißfester Stahl hat im Allgemeinen einen höheren Kohlenstoffanteil und enthält außerdem auch Mangan, Chrom, Nickel, Vanadium und Bor.
Diese Legierungselemente erhöhen nicht nur die Härte sondern auch die Zähigkeit. Im begrenzten Umfang haben diese Elemente auch einen positiven Effekt auf die Korrosionsbeständigkeit. Bei verschleißfesten Stahlsorten ist dies jedoch nicht der Hauptgrund für die Hinzulegierung dieser Elemente.
Bei der Herstellung von extrem harten Stahlsorten müssen auch andere Werkstoffeigenschaften im Auge behalten werden. Es ist sehr wichtig zu beachten, dass Stähle mit zunehmender Härt immer spröder werden und somit bruch- oder rissanfälliger werden. Nur durch die Verwendung der richtigen Kombination von Legierungselementen kann dies teilweise verhindert werden.
Verschleißbeständiger Stahl lässt sich gut biegen und bearbeiten und auch das Schweißen kann unter Einhaltung der richtigen Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt werden.
Stähle mit einem höheren Mangananteil härten durch Kaltumformung aus. Ein Beispiel dafür kann die Verkleidung eines Bunkers sein, in den Kies geschüttet wird. Während der Produktion lässt sich die verschleißfeste Schicht noch leicht (maschinell) bearbeiten, wird aber während des Gebrauchs weiter gehärtet. Dieser Effekt wird „Kaltverfestigung“ genannt.
Beispiele für verschleißfeste Stahlsorten
Als Werkstoff ist verschleißfester Stahl nicht spezifisch genormt, wie dies z.B. bei Baustahl der Fall ist. Die verschiedenen Walzwerke verwenden daher ihr eigenes "Rezept", jedes mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen sowie ihren eigenen Markennamen. Einige dieser Markennamen und zugehörige Hersteller sind:
- Hardox®-Verschleißblech (SSAB)
- Creusabro® (Arcelor Mittal)
- Dillidur® (Dillinger)
- Brinar® (Salzgitter)
- Quard® (NLMK).
Ein großer Teil der verschleißfesten Bleche ist durch den Markennamen, gefolgt von einer Nummer, gekennzeichnet. Diese Zahl, oft 400, 450 oder 500, wird oft verwendet, um die Härte in Härte Brinell anzugeben. Die Härte von verschleißfestem Blechmaterial kann bis zu HB600 betragen.
Verwendung
Verschleißfeste Materialien werden dort eingesetzt, wo die verschiedenen Formen des Verschleißes eine große Rolle spielen. Je nach Art der Abnutzung kann ein bestimmter Materialtyp verwendet werden.
Wenn Materialien falsch ausgewählt werden, sind verschiedene Risiken vorhanden:
- Risse im Material
- Materialbrüche
- Das Material nutzt sich viel schneller ab und muss vorzeitig ersetzt werden
Verschleißfeste Teile finden ihre Anwendung oft in Produkten wie:
- Container, Müllwagen, Kipper
- Greifarme, Baggerlöffel, Verschleißmesser und -bleche
- Aktenvernichter, Mahlwerke und Siebe
- Fördersysteme, Siebsysteme, Bunkerwände und Bunker
- Asphaltwerke, Recyclinganlagen, Betonwerke, Bergbau und Kohleumschlag
- Wände von Lagerräumen für abrasive Materialien wie Sand, Kies usw.
Siehe auch
Brinar
BRINAR ist ein verschleißfester Stahl welcher an mechanisch stark beanspruchten Stellen zum Einsatz kommt.
WeiterlesenCreusabro
CREUSABRO ist ein Hartstahl, der starken mechanischen Belastungen standhält. Hier finden Sie weitere Informationen!
WeiterlesenDuplexstahl
Duplexstahl ist enorm robust, hält Salzwasser stand, ist extrem fest und trotzdem sehr gut umformbar.
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