Stahlmarken
Heute existieren hunderte verschiedene Stahlsorten, die sich durch unterschiedliche Zusammensetzungen in ihren Legierungselementen und somit auch in ihren Eigenschaften voneinander unterscheiden.
Außer rostunempfindlichen Stählen werden unter anderem auch säureunempfindliche, salzwasserresistente Stähle benötigt. An Orten mit extremer Hitzeentwicklung wurden Stahlsorten entwickelt, die auch bei starker Erwärmung nicht ihre Festigkeit verlieren.
Unlegierter Stahl
Als unlegierte Stähle werden alle Eisen-Kohlenstoff-Legierungen bezeichnet, die einen Kohlenstoffgehalt von 0,05 bis maximal 2 % aufweisen und neben Eisen nur die natürlichen Eisenbegleiter wie Schwefel, Mangan, Phosphor enthalten. Während der Schmelze kann jedoch der Anteil der einzelnen Begleiter verändert werden, indem man zum Beispiel Kalk zur Schmelze hinzufügt. Dieser Kalk bildet im Hochofen eine Schlacke, in der Verunreinigung und unerwünschte Begleitelemente von der Stahlschmelze abgeschöpft werden können.
Je nach Zusammensetzung und Konzentration der Stahlbegleiter können die Eigenschaften wie Härte und Zugfestigkeit erhöht oder vermindert werden. Unlegierte Stähle werden häufig für Werkzeuge sowie im Maschinenbau verwendet.
Legierte Stahlsorten
Bei den legierten Stahlsorten wird zwischen niedrig- und hochlegierten Stählen unterschieden.
Niedrig legierte Stähle
Niedrig legierte Stahlsorten werden mit der Inhaltsanalyse gekennzeichnet. Dabei werden die enthaltenen Elemente sowie deren Anteile in der Stahlsorte angegeben. Die Konzentration muss ganzen Zahlen notiert werden. Alle Werte, die unter einem Prozent liegen, müssen mit einem bestimmten Faktor multipliziert werden.
Für Kohlenstoff gilt der Faktor 100, Chrom und Nickel haben einen Faktor von 4 und seltenere Elemente wie Molybdän und Vanadium sind mit 10 zu multiplizieren.
Hochlegierte Stähle
Im Prinzip sind die Stahlmarken bei hochlegierten Stählen genauso aufgebaut. Da die beinhalteten Elemente in einer Konzentration von über 5% enthalten sind, entfällt die Umrechnung mit einzelnen Faktoren.
Die einzige Ausnahme ist Kohlenstoff, der weiterhin mit dem Faktor 100 multipliziert werden muss. Um hochlegierte Stähle sofort von anderen Stahlsorten unterscheiden zu können, wird diesen Sorten ein X vorangestellt.
Beispiel
Bei einem Stahl mit 0,15% Kohlenstoff, 1,0 % Chrom und 0,4 % Molybdän hieße die Stahlmarke theoretisch 0,15 CrMo 1-0,4 – dies ist jedoch nicht erlaubt. Mit den Faktoren multipliziert ergibt sich die richtige Bezeichnung 15 CrMo 4-4
Beispiel
Die korrekte Stahlmarke lautet X10 CrNi 18-8 für einen Stahl mit 0,10 % Kohlenstoff, 18% Chrom und 8% Nickel.
Siehe auch
Blech
Blech ist heute ein hochwertiges Industrieprodukt und ist je nach Einsatz in unzähligen Materialien, Legierungen und Eigenschaften erhältlich.
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Es gibt viele Blechformate, in denen Tafelmaterial angeboten wird. Hier finden Sie eine Übersicht über alle Größen.
WeiterlesenBrinell – Härteprüfung
Durchführung der Härteprüfung mittels einer Kugeldruckprobe nach dem schwedischen Ingenieur Johann August Brinell.
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